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Bericht Vereinsreise 2019 Arosa

Aroser Sonne im Streik

 

21 Turnerinnen der Frauenriege Eien-Kleindöttingen haben in Arosa einen winterlichen Vorgeschmack erhalten.
 

Mit warmen Kleidern und Regenschirmen im Gepäck standen die Turnerinnen letzten Freitagmorgen um halb sieben am Döttinger Bahnhof. In Zürich mussten sie das erste Mal umsteigen, was für Theres ein bisschen beschwerlich war, denn einer ihrer Wanderschuhe hatte das Laufen nach so kurzer Zeit plötzlich satt und wollte sich plötzlich von seiner Sohle trennen. Im reservierten Zugabteil nach Chur wurde sein riesiges Maul mit rotem Klebeband zusammengeklebt. Rita ist für solche Kapriolen immer gerüstet mit Kleber und Schnur. Für eine dreieinhalbstündige Zugfahrt braucht es einen Znüni dachte Inge. Da sie bei der Food Station im Zürcher HB arbeitet, packte sie selber 21 grosse Vollkorngipfel in eine Tüte und verteilte sie dann im Zug. Um so grosse Mengen abzuzählen war es wohl noch zu früh, denn für sie selber war am Schluss keiner mehr drin. Kein Problem meinte sie, die hätte sie sowieso nicht so gern. Ein wenig später konnten sie dann beim Speisewagenpersonal noch einen heissen Kaffee bestellen.

Der Frosch im Holzklasse-Bahnwagen der Rhätischen Bahn

Für Gruppen war ab Chur im letzten Wagon reserviert. Zusammen mit einer anderen Reisegesellschaft marschierten sie den glänzend roten und teils mit Bären schön bemalten Wagen entlang und fragten sich dann, wo die den zuletzt angehängten Wagon wohl hergeholt hatten. Rumpelnd ging es kurvenreich im voll besetzten, alten Wagen das Tal hinauf. Die Bergwelt war umhüllt mit Wolken und Nebel. Ab St. Peter-Molinis hatten die Frauen den Wagen dann für sich und Tara war einen Blick durch das hinterste Fenster. Vermutlich hörte sie das Flüstern «Komm und küss mich», denn sonst hätte sie den Frosch wohl kaum entdeckt. Dieser verwunschene Prinz hatte kein Glück, denn keine wollte ihn küssen.

Empfangsdelegation der Männerriege in Arosa

«Mosti» Kurt Kalt erwartete die Frauenriege zusammen mit seinem Hund auf dem Perron, schüttelte den überraschten Turnerinnen einzelnen beim Aussteigen die Hand und begleitete sie zum Hotel Astoria. Kaffee und Gipfeli standen zur Stärkung bereit. Überraschenderweise konnten die Zimmer bereits bezogen werden.

Schuhladen macht Geschäft des Tages

Gentlemen Kurt, der sich bestens auskennt, begleitete Theres zu einem Schuhgeschäft zusammen mit vielen Beraterinnen. Ein bisschen später trafen sich alle wieder bei der Busstation Nähe Bahnhof, Theres in gut geschnürten nigelnagelneuen Wanderschuhen. Plötzlich machte sich Barbara mit dem Satz bemerkbar: «Das glaub ich jetzt aber nicht!» Auch sie stand plötzlich mit halb abgelöster Schuhsohle da. Dabei hatte sie in Zürich noch gedacht: «Gott sei Dank sind es nicht meine Latschen, die schlapp machen.» So marschierte ein Trupp wieder Richtung Schulgeschäft, das auch Barbara mit neuen Wanderschuhen verliess.

Bären und hungrige Eichhörnchen

In der Gondel fuhren sie dann hoch bis zur Mittelstation Weisshorn. Dort besuchten sie zuerst das Bärenland und konnten von oben oder der Plattform zuschauen, wie die Bären das Futter suchten, das die Wärter für sie versteckt hatten. Wie vorhergesagt, kam zum Nebel am Nachmittag der Regen dazu. Da es Jeannette gesundheitlich nicht so gut ging, blieben 5 Turnerinnen beim Restaurant der Mittelstation und gingen dann mit der Gondel wieder hinunter, um im Hotel auszuruhen oder zu spielen. Alle anderen marschierten los via Prätschli nach Maran und auf dem Eichhörnchenweg zurück nach Arosa. Da wo die Schützen jeweils ihre «Mutschlis» für das Fährischiessen holen, posteten sie Käse, obwohl das Personal nicht gerade kundenfreundlich war. Auf dem Eichhörnchenweg kamen die Tiere auf sie zu, doch die ersehnten Nüsse hatten die Ladies leider nicht im Gepäck.

Lisbeth und Inge im Himmelbett

Zimmer 113 war exklusiv, alle wollten es sehen: das Himmelbett, das antike Telefon auf dem Nachttisch und das schöne, moderne Badezimmer dazu. Da es draussen regnete, drängten sich alle ins Zimmer für das spezielle Gruppenfoto mit Himmelbett. Danach erwartete sie ein 5-Gang-Menü mit vorher ausgewählter Hauptspeise. Alles war lecker, nur die Avocadocreme-Suppe schmeckte keiner einzigen. Nach dem gemütlichen Beisammensein verschwanden alle nach und nach noch vor Mitternacht auf ihren Zimmern. Ab acht Uhr am nächsten Morgen kamen sie wieder raus zum Frühstück. Vom nächtlichen Kampf der Himmelbett-Schläferinnen um die Bettdecke, erfuhren die Kameradinnen erst auf der Heimreise. Der Kellner meinte am Morgen: «Wir haben stabiles Regen-Wetter». Mit Schirmen, Pelerinen und Regenjacken ging es noch einmal zum nebel- und wolkenbehangenen Weisshorn. Auf 2653 m. ü. M. war die Sicht gleich null und Schneeflöckchen tanzten ihnen um die Nasen. Mit Tee und Kaffee wärmten sie sich im Gipfelrestaurant wieder auf.

Regenspaziergang via Innerarosa nach Arosa

Jeannette und auch Maria waren trotz Medikamenten nicht fit und wählten mit einigen anderen die bequeme Gondel-Route hinunter, spazierten im Dorf den Geschäften entlang und setzten sich im Hotel zum Spielen hin. Alle anderen marschierten von der Mittelstation hinunter nach Innerarosa und wurden ab und zu von Bikern und Bergläufern überholt. Im Restaurant Hold kehrten sie zum Mittagessen ein. Ein Teil marschierte tapfer zurück bis zum Hotel, unterbrochen von einem «Zvierihalt» mit Cremeschnitte. Dass Tara und Maja danach ihre rosafarbenen Jacken vertauscht hatten, merkten sie erst, als in den Jackentaschen nicht das Gesuchte zum Vorschein kam. Die anderen warteten noch ein wenig, setzten sich in den trockenen Bus und genehmigten sich beim Obersee in einem anderen Café einen Spezialkaffee oder ein Frappé. Im Hotel schnappten sie sich ihr Gepäck und liefen dann zurück zum Bahnhof. Nach ein paar Metern musste Lisbeth allerdings noch einmal zurück, denn beinahe hätte sie ihr Köfferchen im Hotel vergessen. Zum Abschied blinzelte die Aroser-Sonne noch ein bisschen durch die Wolkendecke. Nach der dreieinhalbstündigen Heimfahrt kehrten die meisten kurz im heimischen Bistro ein, denn zuhause wollten sie die Küche nicht mehr benutzen.

Alle Kolleginnen danken Esther Schmid und Gertrud Schleuniger ganz herzlich für das Organisieren der Vereinsreise. Für so einen bunt gemischten Frauenhaufen ist das nicht einfach, insbesondere, wenn die Witterung zu wünschen übriglässt. Alle freuen sich schon auf nächstes Jahr und sind gespannt, ob ihnen Petrus vielleicht im nächsten Jahre wieder einmal sonnig warmes Wetter beschert.

Bericht: Silvia Kaiser

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