
Frauenriege Eien-Kleindöttingen
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Bericht Jubiläums-Vereinsreise 2024 Iseosee und Bergamo
Geschichte, Kultur und «il dolce far niente» geniessen
Vier Tage waren 22 Turnerinnen der Frauenriege Eien-Kleindöttingen nicht zuhause, sondern auf Jubiläumsvereinsreise in Norditalien
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Am Samstagmorgen um 7 Uhr standen schon alle mit Sack und Pack vor dem Restaurant Linde und warteten auf den Reisecar von Suter. Chauffeur Herbert meinte, er hätte extra einen grossen Bus mitgenommen, dass auch (zumindest fast) jede einen Fensterplatz ergattern konnte. Die Reise in den Süden führte mit einem Znünihalt im Heidiland über den Julierpass nach St. Moritz. Über die lange Rolltreppe zog es einige hoch zu den noblen Hotels. Für einen royalen Lunch reichte die Zeit nicht, aber für einen schnellen Imbiss auf einer Terrasse. Andere machten es sich am See bei einem Picknick gemütlich. Die Ameisen hatten wohl keine Freude, als sich Yvonne in ihr Nest setzte.
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Über Pässe und durch enge Gassen ans Ziel
Vom Silvaplanersee führte der Weg weiter durch das Gebirge: über den Berninapass und den Aprica, teils auf sehr engen Strassen. Bei Lombro blieb der grosse Bus an einem Engpass einem Mäuerchen stecken und musste mit einer Schramme am rechten Heck zurücksetzen und einen anderen Weg via Edolo wählen. Für diese Strecke war das Vehikel eindeutig zu gross. Kurz vor 18 Uhr bezogen alle ihre Zimmer im Hotel La Fonte, das in Ome steht, einem kleinen «Nest im Nirgendwo», etwa 20 Autominuten vom Iseosee entfernt.
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Wettessen beim «Turbo-Znacht»
den Speisesaal gerufen. Sie studierten das Menu und bestellten Getränke. Eine Aufforderung, dass sie am Buffet Salat schöpfen durften, kam nicht, dafür wurde kurz darauf der erste Gang serviert. Kaum war dieser Teller leer, wurde ihnen schon der zweite Teller vorgesetzt. Manche holten und vertilgten zwischendurch, oder besser nebenher noch etwas Salat. Schwupps waren die leeren Teller vom Tisch verschwunden und schon stand der Kuchen des Hauses vor den verdatterten Ladies. Das ging so ruckzuck, da kommen sogar Schnellesser in Bedrängnis. Mit vollem Bauch genossen die meisten danach den warmen Sommerabend in den Sesseln vor dem Hoteleingang.
Weltbekannt: Kunst von Christo und Netze von Montisola
Herbert brachte die Ladies am Sonntag mit seinem Bus hinunter nach Iseo, wo Roberta sie durch die Stadt begleitete: zum Garibaldi-Platz, zum Waschplatz, zur Kirche mit dem Turm aus dem 14. Jh. und zum Floating Pier: 2016 wurde Iseo während 16 Tagen regelrecht mit 1,2 Mio. Menschen geflutet, die das Kunstwerk von Christo bewundern und begehen wollten: die bewegliche Brücke aus Pontons zu den Inseln, die mit Stoff bedeckt war. Mit einem Boot umrundeten sie die Isola di Loreto und die Isola di San Paolo (beide in Privatbesitz) und legten an der Monte Isola an. Sie erfuhren, dass hier neben Fischerbotten, die venezianischen Gondeln gleichen, ursprünglich vor allem Fischernetze hergestellt wurden, heute sind es aber vor allem Netze für internationale Sportevents wie Fussball-WM, Tennis, Basketball oder Volleyball, aber auch erholsame Hängematten. Nach der Führung und dem Mittagessen auf der Insel kühlten sich Isabella, Maja, Jeannette, Bettina, Susanne und Susi beim Lido La Spiaggetta im See ab und wohl alle Damen schleckten zum Zvieri ein Gelato.
Altstadt Bergamo im Regen
Am Montag chauffierte Herbert die Frauentruppe in die Unterstadt von Bergamo, wo es doch tatsächlich aus den Wolken zu regnen anfing. Ein Strassenverkäufer witterte das Geschäft und verkaufte einigen von ihnen einen Knirps für 5 Euro, denn mit Regen hatte keine gerechnet. Mit der Standseilbahn aus dem Jahr 1887 gelangten sie hoch zur Città Alta, der Oberstadt auf 7 Hügeln. Stadtführerin Annamaria wusste viel zu erzählen, auch dass die Venezianer die 6 km lange und bis zu 50 m hohe Mauer (heute UNESCO Weltkulturerbe) errichteten und dafür sogar 10 Kirchen abgerissen wurden. In Bergamo leben ca. 122’000 Leute, aber nur 3'000 von ihnen in der Oberstadt. Von der Rocca, der Befestigungsanlage aus dem 14. Jh. mit einem imposanten Blick auf die Unterstadt und die Altstadt mit den Türmen durchquerten sie etwas nass oder mit Schirmen die Altstadt von Ost nach West. Zum Schluss erfuhren sie, dass das leckere Stracciatella-Eis in Bergamo im Café «La Marianna» geboren wurde.
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Franciacorta Wein-Degustation bei Al Rocol
In Ome, in der Nähe des Hotels besuchten sie gegen Abend bei strahlendem Sonnenschein das Weingut, besichtigten die Kellerei und erfuhren das Besondere dieses Franciacorta-Schaumweins: Er durchläuft zwei Gärungen und viele Flaschen werden auch heute noch von Hand gedreht. Die Degustation durfte auf keinen Fall fehlen: Sie kosteten Schaumwein, Weisswein, Rotwein, Muskat und auch kaltgepresstes Olivenöl. Zu jedem Tropfen gab es passende, sehr feine Häppchen. Für Weine und Öl zückten dann die meisten das Portemonnaie und schleppten Kisten davon vom Shop zum Car, Platz hatte es dort genug.
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Heimreise mit Zwischenhalt in Lugano
Am Dienstagmorgen hiess es schon wieder Arrivederci. Um 9.15 Uhr fuhren sie los mit Etappenziel Lugano, wo sie in Grüppchen zwei Stunden Aufenthalt genossen. Nach einem letzten Stopp in der Gotthardraststätte ging es mehr oder weniger zügig Richtung Kleindöttingen. An dieser Stelle danken alle der Präsidentin Esther für die unvergessliche 4-tägige 60-Jahr-Jubiläumsreise. Es bleiben viele schöne Erinnerungen und alle sind schon gespannt, wohin sie die Reise wohl im nächsten Jahr führt.
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Bericht: Silvia Kaiser
